Wer ich bin? Christian John! Und das ist meine Vita
Schulzeit und jugendlicher Leichtsinn
Geboren am 11. Oktober 1985 in Mühlhausen/Thüringen wuchs ich in einem beschaulichen Dorf auf und konnte so noch das echte Landleben in vollen Zügen genießen. In meiner Jugendzeit, die auch trefflich durch das Wort Flegeljahre beschrieben werden kann, absolvierte ich während meiner gymnasialen Bildung den externen Abschluss der 10. Klasse an einer Regelschule, da ich und auch meine Eltern zu diesem Zeitpunkt noch nicht so sicher waren, ob das Abitur einmal mein Freund werden kann. In Thüringen war es zu dieser Zeit noch so, dass man bei einem Nichtbestehen des Abiturs mit einer Schulbildung ohne Abschluss dagestanden hätte. Bereits wenige Wochen vorher ereignete sich aus ähnlichem Grund der Amoklauf in Erfurt, was dann zur Folge hatte, dass im kommenden Schuljahr alle meine Mitschüler eine vergleichbare Prüfung absolvieren mussten, die ihnen einen Realschulabschluss ermöglichte. Mit einigem Kampf und vielen Problemen im Leistungskurs Mathematik konnte ich mich jedoch auch in den 2 Jahren Oberstufe behaupten und mein Abitur im Jahr 2004 erfolgreich ablegen.
Darauf folgte ein wunderschöner Sommer, den ich gemeinsam mit vielen meiner Schulfreunde genießen konnte. Im Oktober hieß es dann stramm Stehen und ich begann meinen Grundwehrdienst für die nächsten 9 Monate in Hessen abzuleisten. Neben einem LKW-Führerschein und ein bisschen Panzerfahren waren es hauptsächlich die persönlichen Kontakte, die mich positiv an diese Zeit zurück erinnern lassen. Meine Stubenkameraden und ich versuchen immer ein jährliches Treffen zu organisieren, was zwar nicht jedes Mal klappt, aber wir wissen dennoch, dass es uns noch gibt. Im Juni 2005 war dann auch dieser Abschnitt meines Lebens vollendet und ich wusste schon seit Januar, wo es ab August weitergehen sollte.
Studieren? Erstmal nicht. Ausbildung in Hannover!
Die Bundeswehrzeit hatte einen Vorteil: ich hatte Zeit gewonnen, denn ich wusste wirklich nicht, was ich mit meinem Leben anstellen sollte. Studieren traute ich mir einerseits (noch) nicht zu und es war andererseits auch aus familiären Gründen zu diesem Zeitpunkt gerade nicht so einfach, zumal ich mich sehr für Geschichte interessierte, meine Eltern aber lieber eine Studienrichtung gewünscht hätten, mit der sie aus „deutsch-mentaler“ Sicht mehr anfangen konnten. So bewarb ich mich noch während der Bundeswehr bei vielen Banken und Sparkassen in Thüringen und den umliegenden Bundesländern. Mathematik war nur bis zur 10. Klasse meine Stärke und dementsprechend bekam ich trotz sonst guter schulischer Leistungen nur wenige Einladungen zu Assessment Centern. Diese absolvierte ich alle mit bravour, aber ich konnte teilweise entscheidende Termine durch meinen Dienstplan bei der Bundeswehr nicht wahrnehmen, was mich, aus der Erinnerung, zwei Vorstellungsgespräche und damit potentielle Ausbildungsplätze kostete.
Die Postbank Hannover führte aufgrund eines technischen Fehlers eine weitere Bewerbungsrunde im Januar 2005 durch, was mein großes Glück war. Nach tollem Assessment Center und einem späteren intensiven Vorstellungsgespräch, was mit den Worten“ Herr John, sie merken schon, dass wir Sie haben wollen!“ vor der Verabschiedung endete, lag nach 2 Wochen auch der ersehnte Ausbildungsvertrag im Briefkasten. Trotz schlechter Noten in Mathematik sollte ich nun doch eine duale Ausbildung zum Bankkaufmann von August 2005 bis Januar 2008 absolvieren. Ich lebte und arbeitete dann also in Hannover, einer Stadt, mit der ich nie richtig warm wurde (auch wenn der WM-Sommer 2006 mit „der Welt zu Gast bei Freunden“ kaum erträgliche Temperaturen ausgab).
Die Ausbildung war inhaltlich sehr gut, denn ich kann mich nicht daran erinnern, jemals Briefmarken verkauft zu haben. Ich fühlte mich insgesamt ziemlich gut für den Beruf ausgebildet und hatte viele Benefits. Vor allem die Freundschaften aus dieser Zeit lassen mich sehr gerne zurück erinnern und ich denke jedes Mal, dass es wieder einmal ein (viel zu seltenes) Treffen geben könnte.
Eine schwierige Zeit war es in gewisser Hinsicht dennoch, weil ich direkt vor dem Beginn der Ausbildung mit meiner Freundin Daniela zusammenkam. Das bedeutete also mindestens zweieinhalb Jahre Wochenendbeziehung mit viel Pendelei, was gerade in den Wintermonaten stark an mir zehrte und mich sogar fast zum Aufgeben meiner Ausbildung bewogen hätte. Ich konnte mich aber besinnen und alles zu einem guten Ende bringen.
Mit ziemlich guter Abschlussnote, auf die meine Familie sichtlich stolz war, sollte ich dann also zunächst im Callcenter der Postbank bleiben, aber dies missfiel mir zu sehr, so dass ich nur bis Ende März 2008 in Hannover blieb und direkt ab April eine Stelle als Trainee Privatkundenberater bei der Commerzbank in meiner Heimat Thüringen antrat. Zurückblickend betrachtet hatte ich damit ziemlich großes Glück, da die meisten Auszubildenden bei der „CoBa“ während dieser Zeit nach Abschluss der Lehre nicht übernommen wurden und ich ja eigentlich auch noch grün hinter den Ohren war. Aber mit „Vitamin B“ einer extrem engagierten Führungskraft gelang es mir irgendwie doch, am 29. Februar 2008 die Zusage zu erhalten und meine Kündigung zehn Minuten später bei der Postbank einzureichen.
Prägendes Intermezzo
Folgerichtig zog es mich also, teils auch aus familiären Gründen, im Frühjahr 2008 wieder zurück in meine Heimat Thüringen, wo ich bei der Commerzbank in Erfurt und verschiedenen Filialen arbeitete und die letzten Lebensmonate meines Großvaters miterleben konnte. Dies war eine prägende Zeit, über die ich im Nachhinein sehr glücklich bin, da ich sie intensiver mit jenem Menschen verbringen durfte, der mich durch seine Art und seine Geschichte sehr inspiriert hat. Ich denke, dass ich seit diesen Tagen bei meinem Tun und Handeln oft an die Maximen „von Opa“ denke, was sich bisher immer ausgezahlt hat.
Natürlich war ich dadurch auch wieder näher bei meiner Freundin Daniela, die zu diesem Zeitpunkt ein Studium der Germanistik und Soziologie in Jena begonnen hatte. Ich pendelte also immer zwischen Arbeit, Heimat und Jena. Eine anstrengende Zeit, die es aber wert war.
Weniger nach der Schule aber vor allem während dieser Zeit merkte ich, dass meine geistigen Fähigkeiten für ein Hochschulstudium geeignet waren und mein Verstand mit dem „normalen“ Wissen ziemlich unausgelastet zu sein schien. Noch mit dem Ablegen meines Abiturs war ich mir dessen weniger sicher, aber nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung dafür umso mehr, was sich durch die Unterstützung meiner Eltern, die mein Vorhaben bekräftigten, noch zusätzlich verstärkte. So kam es, dass ich Ende August 2008 nach einem nur zehnminütigen Gespräch mit meiner Personalchefin von der Commerzbank meine eigene Kündigung handschriftlich verfasste und ab diesem Tag auch freigestellt war. Mit 22 Jahren muss man so etwas auch erst einmal machen und die Selbstzweifel über die eigene Entscheidung waren groß. Damit war das Kapitel „Berufsleben“ auch erst einmal wieder beendet.
Das erste Studium in Jena
Der Vorteil dieser Umstände war, dass ich so in aller Ruhe nach Jena und mit meiner Freundin zusammen ziehen konnte. Dort hatte ich mich bereits Ende Juni 2008 an der Friedrich-Schiller-Universität für den Studiengang B.Sc. Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben, der gerade den letzten Diplomjahrgang im vergangenen Wintersemester abgelöst hatte. Dieser Tag im Juni, als ich meinen Erstsemesterbeitrag noch morgens vor der Arbeit in der Bankfiliale nach Jena überwies, wird mir auch noch lange in Erinnerung bleiben. Kaum war die Zahlung erfolgt, klingelte das Telefon noch vor Filialeröffnung und besagte Personalchefin war am Apparat. Das Geschäft lief zu dieser Zeit gut und mir wurde ein unbefristeter Arbeitsvertrag mit höherer Tarifgruppe angeboten. Bei normalem Menschenverstand hätte jeder andere an meiner Stelle eigentlich sofort JA gesagt, wäre da nicht schon mein Beschluss gewesen, ein Studium in Jena zu beginnen, von dem ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts erwähnte. Meine Eltern meinten aber auch da, dass sie voll und ganz hinter meiner Entscheidung stehen, egal wie diese ausfällt.
An diesem Punkt lernte ich zum ersten Mal konkret, dass man in seinem Leben teilweise monumentale Entscheidungen treffen muss, die eine lange Zeit prägen können. Ich habe es aber bis heute nicht eine einzige Sekunde bereut, dass ich mich für das Studium entschieden habe.
Voller Motivation war ich dann also ab Oktober 2008 Student der FSU in Jena und just hörten wir in unserer ersten Mathematikvorlesung, dass die Finanzkrise nun auch in Deutschland angekommen sei: die Commerzbank hatte sich beim Kauf der Dresdner Bank verhoben und musste Zahlungsunfähigkeit anmelden, sofern nicht 21 Milliarden Euro von der Bundesrepublik Deutschland als Garantie geleistet werden. Wie sagt man so schön: Ich habe das sinkende Schiff zum richtigen Zeitpunkt verlassen! Rückblickend gehe ich auch stark davon aus dass ich den bevorstehenden Stellenkürzungen als junger, dynamischer Mensch ohne Bindungen sowieso als erstes zum Opfer gefallen wäre, von daher habe ich bei dieser Entscheidung einfach einmal alles richtig gemacht.
Das Studium insgesamt lief inhaltlich sogar etwas besser als erwartet und ich konnte viele nachhaltige Freundschaften schließen, die noch bis heute währen. Für die ersten 4 Semester hatten Daniela und ich unsere eigene Wohnung, was sehr angenehm, teilweise aber auch stressig war, da man sich bei Meinungsverschiedenheiten nicht so gut aus dem Weg gehen konnte. Da ich durch diverse Karriereratgeber und viele persönliche Gespräche immer wieder zu einem längeren Auslandsaufenthalt ermutigt wurde, wollte ich dann auch das Abenteuer wagen, also ging es im 5. Semester meines Studiums „auf die Insel“.
Auf zu neuen Ufern – mein Auslandssemester in Großbritannien
Wir schreiben den 19. September 2010 und ich verabschiede mich mit weichen Knien von meiner Familie und meiner Freundin. Zwei Tage später sollte Kingston upon Hull, eine mittelgroße Industriestadt im Nordosten Englands mit hoher Kriminalitätsrate meinen Wohnsitz für die kommenden fünf Monate darstellen. Eine wirklich wunderbare Zeit!
Nach geringen Startproblemen wurde der Aufenthalt immer besser und ich erlebte viele neue Freundschaften, Bräuche und Traditionen. Kaum drei Wochen nach meiner Ankunft feierte ich meinen 25. Geburtstag mit einer Party in unserem WG-Haus. Dabei waren etwa 40 junge Menschen dich ich erst seit kürzester Zeit kannte, wir aber dennoch alle „im selben Boot“ saßen, was eine unglaubliche gegenseitige Empathie ermöglichte, die man meiner Meinung nach nur in solchen Ausnahmesituationen wahrnehmen kann. Dies machte den 11. Oktober 2010 zu einem meiner bis dato schönsten Geburtstage, an die ich mich sehr intensiv erinnern kann. Jeder der mich seit dem fragte, ob ein Auslandssemester sinnvoll wäre, dem sagte ich nur, dass er damit vielleicht die Chance seines Lebens verpassen wird, wenn er es nicht tut.
Zurück in Deutschland
Im Anschluss an das Semester in Großbritannien absolvierte ich noch ein fünfmonatiges Praktikum bei einer kleinen Unternehmensberatung in Berlin. Dies war inhaltlich leider nicht so erquickend wie erwartet und ich ging mit gemischten Gefühlen zurück nach Jena. Dort wieder angekommen, zog ich noch die letzten beiden Semester meines Bachelors durch und konnte mich dann im September bzw. November 2012 mit meinem ersten akademischen Grad schmücken – B.Sc. Christian John.
Bereits im Sommersemester, noch während ich meine Abschlussarbeit zur Internationalisierung deutscher Internet-Startups schrieb, musste eine Entscheidung für den folgenden Master getroffen werden. Nach fragwürdigen Absagen aus Berlin und einem vergessenen Formular in Leipzig gab es eine kurze Phase der Resignation und ich besinnte mich dann darauf, einfach meinen Master ebenfalls in Jena zu absolvieren. Bereits vor dieser Zeit befasste ich mich intensiv mit dem Thema Entrepreneurship und Unternehmertum, welches mich auch nicht mehr loslassen sollte.
Ein Master in Entrepreneurship wäre also eine tolle Option gewesen. In Jena war ich schon eingeschrieben, diese Vertiefung gab es dort in meiner gewünschten Form leider nicht. Dann viel mir noch die Variante mit der TU Dresden ins Auge. Ich konnte mich aufgrund einer längeren Bewerbungsfrist noch qualifizieren und erhielt alsbald auch die Immatrikulationszusage aus der sächsischen Landeshauptstadt. Da man als Betriebswirtschaftler möglichst nochmal nach dem Bachelor aufgrund neuer Perspektiven die Hochschule wechseln sollte (ich weiß gar nicht, in welchem Ratgeber ich das mal gelesen habe?), entschied ich mich auch für den Wechsel. Also ab ins schöne Elbflorenz.
Master in Dresden – neue Stadt, neues Glück!?
Jena war mir ehrlich gesagt über die Zeit etwas zu klein und provinziell geworden, obwohl es eine wunderbare Stadt mit vielen Erholungs- und Kulturmöglichkeiten ist. Ich kehre noch immer gerne zurück und besuche Freunde aus den ersten Studienjahren.
Nun sollte es also Dresden sein, was ein paar Hausnummern größer war. Die Universität ist fast doppelt so groß und ich musste mich erst einmal zurecht finden. Dies gelang mir während des ersten Semesters nur semi-erfolgreich denn die neuen Studienbedingungen waren gewöhnungsbedürftig. Während dieser ganzen Zeit vertiefte ich weiterhin das Thema Entrepreneurship und ich arbeitete auch direkt ab Oktober 2012 am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation als studentische Hilfskraft. Im Laufe des durchwachsenen Semesters lernte ich David kennen. Er kam von der Universität Mannheim nach Dresden, um hier seinen Master in Volkswirtschaftslehre zu erlangen. Wir waren auf der selben Wellenlänge und merkten schnell, dass in Dresden etwas essentielles fehlte – eine studentische Gründungsinitiative!
Ab dem zweiten Semester im Sommer 2013 wurde es dann mit dem Studium spürbar besser. Die ersten tieferen Freundschaften entstanden, ich verstand das Modulsystem und die Noten waren wesentlich ansehnlicher als zu Beginn. Direkt zu Beginn des Semesters fasten wir den Entschluss, einfach selber eine studentische Gründungsinitiative ins Leben zu rufen und daraus ist der GründerGarten entstanden. Wir haben das Rad nicht neu erfunden, aber eine Lücke geschlossen.
Die folgenden Semester liefen (abgesehen von einem vier Wochen vor Beginn abgesagten Auslandssemesters in Hanoi, Vietnam) ziemlich nach Plan und der Masterabschluss rückte näher, während das Projekt GründerGarten immer größere Wellen schlug und es mir eine wahre Freude war und ist, so aktiv mitzugestalten.
Im März 2015 (ich ließ mir wegen viel interessanterer Aufgaben im GründerGarten wirklich viel Zeit mit der Masterarbeit) war es dann endlich soweit und ich legte diese letzte Prüfungsleistung ab. Nun darf ich mich Master of Science in Betriebswirtschaftslehre nennen (mit der Vertiefungsrichtung Corporate Development & Innovation) und sehe neuen Aufgaben entgegen. Meine Pläne? Irgendetwas mit Startups! Nein, entweder ich gründe selber ein Unternehmen oder ich kann mir eine Stelle als Projektmanager bei einem Inkubator oder Accelerator vorstellen.
Neben viel Arbeit für den GründerGarten rannte der Sommer nur so dahin, aber ich hatte immer noch keine feste Anstellung gefunden. Meine Freundin Daniela war mittlerweile in Berlin als Content Marketing Manager untergekommen und ich wollte auch in die Hauptstadt. Es kam natürlich anders und ich begann über einen guten Kontakt ein Traineeship bei der German Startups Group, eine jungen Beteiligungsgesellschaft für Startups, die mit einem etwas anderen Investment-Ansatz gerade an die Börse strebte.
Stationen in Frankfurt und Berlin
Ende August 2015 hieß es dann also relativ kurzfristig, Abschied aus Dresden zu nehmen und ich brach auf zu neuen Ufern in Frankfurt. Dies war eine sehr intensive und lehrreiche Zeit für mich. Ich konnte aufgrund meiner vorherigen Ausbildung als Bankkaufmann viel Wissen einbringen, aber ein Börsengang, auch wenn er von der Größenordnung her relativ klein war, ist dann doch noch einmal eine ganz andere Kategorie. Am 11. November 2015 war es dann so weit und meine damaligen Chefs konnten um 9:00 Uhr zum Handelsbeginn erfolgreich die bekannte Glocke in Frankfurt auf dem „Parkett“ läuten. Ein paar Wochen später bin ich dann für die restliche Zeit in das Berliner Büro gewechselt, wo ich beim Investment-Management unterstützt habe und mich zusammen mit einem Kollegen um den Aufbau des Bereichs Investor Relations gekümmert habe.
Im ersten Quartal 2016 habe ich dann schon wieder den Arbeitgeber gewechselt und habe im Business Development der amerikanischen Home Styling-Plattform Houzz angefangen. Die Firma hat weltweit 40 Millionen User, ist in Deutschland noch aber noch nicht so bekannt. Ich habe da im Berliner Büro etwa als Mitarbeiter 40 angefangen, mittlerweile sind es mindestens 3 Mal so viele. Meine Aufgabe bestand zunächst in der Vergrößerung der Expertenbasis wie z.B. Architekten, Küchenplaner und Interior Designern, eben allen Profis, die für die eigenen vier Wände, egal ob drinnen oder draußen, notwendig sind.
Nach einem guten Jahr und vielen neuen Erfahrungen in einem grandiosen Team, wurde ich auf die Position des Account Managers befördert. Ich betreute also von nun an unsere Premium-Kunden in der Ausrichtung ihrer digitalen Marketing-Strategie auf Houzz. Dies klappte auch ziemlich erfolgreich und ich konnte wirklich gute geschäftliche Beziehungen zu meinem Kundenstamm aufbauen bis sich Ende 2017 eine unverhoffte Gelegenheit ergab.
Neue Herausforderung – zurück an die Uni
Im Oktober 2017 rief mich ein sehr guter Studienkumpel und besten Freunde aus Dresden an, mit dem ich auch zwischendurch noch sehr viel Kontakt gehalten habe. Er hat mit mir zur gleichen Zeit den Master gemacht, blieb jedoch in Dresden und arbeitete weiter an der Uni in einem neuen Forschungsprojekt mit. Genau um dieses ging es auch in dem Telefonat – sein derzeitiger Kollege hatte eine Professur angeboten bekommen und verließ das Institut zum Januar 2018 – ich war nach der Sichtweise meines Freundes der erste und wahrscheinlich auch einzige, der diese Lücke schnell und adäquat schließen konnte. Ich ließ mir jedoch bis tief in den November und auch über einen Thailand-Urlaub hinweg Zeit, um dieses Angebot reiflich zu entscheiden. Ich war erst seit gut 2 Jahren in Berlin und meine Freundin und ich hatten seit 1,5 Jahren eine schöne gemeinsame Wohnung mitten im Kiez von Friedrichshain.
Letztendlich habe ich mich dann aber für den Wechsel entschieden, da das Projekt so unheimlich gut zu meinen Interessen passt und ich zusätzlich sogar noch meinen Doktor machen kann – wer hätte das vor 10 Jahren gedacht 😉
Was tue ich also konkret? Meine Freundin blieb in Berlin und arbeitete weiterhin als Content Marketing Managerin. Ich bin jetzt Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Labor für WISSENSARCHITEKTUR der TU Dresden – klingt verrückt? Ist es auch! Konkret heißt mein Projekt TRAILS – Traveling Innovation Labs and Services. Inhaltlich fahren wir mit 3 ausgebauten Containern an die Schulen in den strukturschwachen Gebieten Ostsachsens und geben Workshops zum Thema Unternehmertum, Selbstständigkeit und Prototyping. Ich bin also wieder voll in meinem Element – Entrepreneurship Education – das Thema, was mich seit einigen Jahren umtreibt und worüber ich auch meine Masterarbeit geschrieben habe. Das Projekt macht so viel Spaß, dass man uns dies auch nach außen hin anmerkt – der Zuspruch der Schulen aber auch von offizielle und staatlichen Stellen wird immer größer. Wir merken, dass wir damit wirklich etwas bewegen und den Unterscheid ausmachen können. Projektende war eigentlich der 31.12.2018, aber das Projekt wurde um weitere 2 Jahre verlängert und in dieser Zeit versuche ich, meinen Doktor auch zu beenden.
Schreibe einen Kommentar